Binder Grösswang berät Semperit beim Verkauf des Medizingeschäfts an Handschuhhersteller HARPS
Binder Grösswang hat erfolgreich die Semperit Gruppe beim Verkauf ihres Medizingeschäfts (Sempermed; Operations- und Untersuchungshandschuhe) an den südostasiatischen Handschuhproduzenten HARPS GLOBAL PTE. LTD beraten.
Das erste Closing der Transaktion, das insbesondere die Vertriebsgesellschaften und die Produktion von Untersuchungshandschuhen betraf, wurde am 31. August 2023 erfolgreich abgeschlossen. Der zweite Teil der Transaktion, der die Herstellung von Operationshandschuhen in Wimpassing und Sopron umfasst, wird innerhalb der nächsten fünf Jahre nach dem ersten Closing erfolgen. Der festgelegte Kaufpreis für das komplette Medizingeschäft, der im Dezember 2022 bei Vertragsunterzeichnung vereinbart wurde, belief sich auf rund 115 Millionen Euro (cash and debt free) und unterlag den gängigen Mechanismen zur Preisanpassung. Der finale Kaufpreis wird nachträglich auf Basis der Zwischenbilanz zum Tag des Closings bestimmt.
Fokus auf industrielle Polymer-Produkte
Die Abgabe des Medizingeschäfts stellt für Semperit einen weiteren Schritt in der Transformation zum Industriegummi- bzw. Elastomere-Spezialisten dar. In diesem Zusammenhang hat Semperit im Juli 2023 den Erwerb der österreichischen RICO Gruppe, einem weltweit führenden Anbieter von Silikonspritzguss-Werkzeugen und Produzenten von Liquid Silicone-Komponenten, abgeschlossen. Binder Grösswang beriet Semperit auch bei diesem Erwerb.
Entsprechend dieser neuen Ausrichtung hat sich Semperit von der Herstellung von Untersuchungshandschuhen sowie der Produktion von Porzellantauchformen zur Handschuhherstellung in Malaysia sowie von seinen globalen Vertriebs- und Distributionsbereichen getrennt. Hiervon ausgenommen bleiben die Produktion von Operationshandschuhen in Wimpassing und deren Verpackung in Sopron. Diese werden im Auftrag von HARPS für mehrere Jahre an beiden Standorten fortgeführt.
Der Käufer HARPS ist auf das Handschuhgeschäft spezialisiert und erweitert durch die Medizinsparte von Semperit sein eigenes Produktportfolio sowie seine Absatzmärkte.
Umfassende Beratung
„Der Verkauf des Medizingeschäfts steht ebenso wie der kürzliche Erwerb der RICO Gruppe im Einklang mit der zukunftsgerichteten Vision von Semperit, sich auf das Wachstum des Kerngeschäfts zu konzentrieren und sich als Spezialist für industrielle Polymer-Produkte zu positionieren. Wir freuen uns über das Vertrauen, Semperit bei allen Schritten dieses Wandlungsprozesses begleiten zu dürfen“, so Florian Khol, Partner bei Binder Grösswang.
Das Team von Binder Grösswang wurde von Partner Florian Khol und Rechtsanwalt Christoph Schober (Corporate/M&A) geleitet. Weitere Mitglieder des Beratungsteams waren Clemens Willvonseder und Manuela Wenger (Steuerrecht), Michael Mittermair und Simona Shpilsky (Corporate/M&A), Philipp Tagwerker (Capital Markets), Johannes Barbist und Regina Kröll (Regulatory), Ivo Rungg und Hellmut Buchroithner (Geistiges Eigentum und Informationstechnologie) sowie Christine Dietz und Christoph Raab (Wettbewerbsrecht).
Das Inhouse Team von Semperit bestand aus Franz-Michael Hohensinn (General Counsel), Florian Pechhacker (Legal Counsel), Markus Trost (Director Restructuring Operations) und Christian Höllerschmid (Director Group Accounting).
Die rechtlichen Belange in Singapur wurden von ZICO Law betreut. Die Käufer wurden federführend von Latham & Watkins sowie von Schönherr (Local Counsel) vertreten.
Über Semperit
Die börsennotierte Semperit AG Holding ist eine international ausgerichtete Unternehmensgruppe, die mit ihren beiden Divisionen Industrial Applications und Engineered Applications Produkte aus Kautschuk entwickelt, produziert und in über 100 Ländern weltweit vertreibt. Die Division Industrial Applications fokussiert mit hocheffizienter Fertigung und Kostenführerschaft auf industrielle Anwendungen; hierzu zählen Hydraulik- und Industrieschläuche sowie Profile. Die Division Engineered Applications enthält Rolltreppenhandläufe, Fördergurte, Seilbahnringe, weitere Engineered-Elastomer-Produkte sowie die RICO Gruppe und legt den Schwerpunkt auf maßgeschneiderte technische Lösungen. Die Zentrale des österreichischen Traditionsunternehmens, das seit 1824 besteht, befindet sich in Wien. Zur Gruppe zählten Ende 2022 weltweit 16 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Australien und Amerika. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Konzern mit dem fortgeführten Geschäftsbereich einen Umsatz von 779,8 Mio. Euro sowie ein EBITDA von 100,5 Mio. Euro.